Qualität von Rezyklaten
Die Akzeptanz von Rezyklat lässt sich nur über Qualität erreichen. Was ein Vorteil für die Umwelt ist, muss sich auch an den Erfordernissen des Marktes messen lassen. Daher war es für die MKV eine Selbstverständlichkeit, an der DIN SPEC 9144 mitzuarbeiten, mit welcher erstmalig ein Standard für die Klassifizierung von Kunststoffrezyklaten etabliert wurde. Mit dem neuen Standard für recycelten Kunststoff wird Qualität sichergestellt und die Beschaffung transparenter. Um eine Circular Economy im Bereich Kunststoffe aufzubauen, bedarf es klarer Definitionen. Die DIN SPEC 91446 ist ein wichtiger Schritt hin zu einer Kreislaufwirtschaft.
Der Einsatz von Rezyklaten muss sich – analog dem Einsatz von Neuware – grundsätzlich an dem Anforderungsprofil orientieren, das von dem herzustellenden Produkt vorgegeben ist. Das bedeutet, das Rezyklat muss so beschaffen sein, dass über den gesamten Verarbeitungsprozess und Produktionszeitraum gleichmäßige Eigenschaftswerte sichergestellt sind. Das wiederum heißt, die Qualität der Rezyklate muss sich an den Eigenschaftswerten des Ursprungmaterials orientieren.
Die Rezyklate der MKV, unsere ZIA-Compounds, sind vergleichbar zu Neuware und stellen somit in vielen Fällen eine optimale Substitution von Neuware dar.
Ob Mahlgut/Agglomerrat, Regranulat oder Regenerat/Compound, unsere Qualität beginnt mit der Erfassung der Abfallströme beim Verarbeiter in Form von Fehlteilen, Angüssen oder Mahlgut, entsprechend der einzelnen Materialien wie PA6/PA66/POM/PBT etc., unverstärkt/verstärkt und wenn möglich farblich getrennt. Hierbei werden idealerweise bereits die Materialdaten anhand von Datenblättern oder Sicherheitsdatenblättern erfasst.
Anschließend erfolgt die Herstellung von Mahlgütern aus sortenreinen Nebenprodukten oder Kunststoffabfällen unter Ausschluss von Vermischungen (Fehlwürfen), Fremdkunststoffen oder Verunreinigungen, z.B. in Form von Papier/Metall. Störstoffe können aber auch PE-Anteile oder Elastomer-Komponenten sein.
Der Einsatz von Rohstoffen nicht definierter und Inhaltsstoffen nicht bekannter Herkunft können sich nachteilig auf die Materialeigenschaften auswirken, z.B. auf Festigkeit, Schlagzähigkeit und Oberflächenstruktur, und von der Lieferspezifikation abweichen. Mineral- oder andere Füllstoffe führen zu veränderten Schwundmaßen und können die Festigkeitswerte beeinflussen.
Beim Zukauf von Mahlgut ist es daher erforderlich, ein entsprechendes Materialdatenblatt vom Lieferanten anzufordern (gemäß REACH bzw. GHS/CLP eine Bringschuld) oder, falls nicht erhältlich, eigene Prüfungen durchzuführen. Sonst gilt: NO Data, NO Market!
Auf den ersten Blick sieht der Ablauf zur Herstellung von Rezyklaten recht einfach und schlüssig aus, doch stecken die Tücken im Detail.
- Verfügbarkeit gleichbleibender Rohstoffquellen
- Sortenreine Sortierung bei den Verarbeitern
- Schwankende Mengenströme
- Zeitlicher Materialüberhang oder Materialverknappung
- Schwankende Rohstoffpreise bedingt durch Über- oder Unterangebot
- Prüfvorschriften und Abnahmerichtlinien, die den Erfordernissen widersprechen oder zu weit reichen
- Feststehende Rohstoffvorgaben in Zeichnungen
- Fortlaufende Anpassungen durch Veränderungen in Gesetzesanforderungen
Wir kümmern uns um all das – und Sie können darauf vertrauen, immer ein Produkt von gleichbleibend hoher Qualität zu erhalten.